Gelenkschmerzen

Arthrose, was ist das?

Arthrose ist die weltweit verbreitetste Gelenkerkrankung. Etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga unter den Folgen ihrer geschädigten Gelenkknorpel. In der bislang größten deutschen Befragung von Arthrose-Patienten fanden Wissenschaftler aus Herne 2006 heraus, dass vermztlich sogar 8,5 Millionen Deutsche an der Gelenkerkrankung leiden.

Ausgangspunkt jeder Arthrose ist ein Schaden im Knorpelüberzug des Gelenkes. Oft ist der Schaden zunächst auf eine kleine Fläche begrenzt und oberflächlich. Kurz darauf treten im Röntgenbild erste Verdichtungen des Knochens direkt unter dem erkrankten Knorpel auf. Diese zusätzlichen Veränderungen am Knochen sind ein entscheidendes Zeichen für das Frühstadium einer Arthrose. Ohne diese Knochenveränderungen liegt ein "Knorpelschaden" vor, nicht aber eine "Arthrose".

Zwischen dem Frühstadium und dem Spätstadium können viele Jahre liegen. Viele Arthrosepatienten befinden sich deshalb in einem Zwischenstadium. Im Spätstadium ist der Gelenkknorpel im erkrankten Bereich nicht nur erkrankt und geschädigt, sondern sogar vollständig abgerieben und verschwunden. Hierdurch reibt der jetzt freiliegende Knochen direkt auf dem Knochen der Gegenseite. Der sogenannte Gelenkspalt ist deshalb verschwunden und der Knochen hat sich stark verändert.

Betroffen sind insbesondere Wirbelsäule, Hüfte, Knie und die Finger. Typische Symptome für eine Arthrose sind Beschwerden bei Bewegungsbeginn (sog. "Anlaufschmerz") und Belastungsschmerz. Muskel- und Sehnenverspannung treten auf und lösen zusätzlich Schmerzen aus. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Entzündungsschüben mit Bewegungseinschränkung und Spannungsgefühl und Steifheit der Gelenke sowie Gelenkverformung. Unter Umständen kommt es zum Knirschen der Gelenke. Für jedes Gelenk und jedes Stadium sind das Ausmaß und die Ausprägung dieser Vorgänge aber sehr verschieden.

50% aller Menschen ab dem 35. Lebensjahr zeigen bereits arthrotische Veränderungen der Gelenke und vom 60. Lebensjahr an haben fast alle Menschen eine mehr oder minder ausgeprägte - oft kaum spürbare- Arthrose.

Häufige Ursachen

·        Knorpelverschleiß mit zunehmendem Alter. 

·        Übergewicht. 

·        Wiederholte und starke mechanische Belastung. 

·        Zurückliegende Verletzungen. 

·        Fehlstellungen der Gelenke. 

·        Krankhafte Veränderungen der Nerven. 

·        Fehl-/Unterentwicklungen. 

·        Genetische Faktoren (Vererbung). 

·        Stoffwechselstörungen.

Was Sie tun können?

Übergewicht reduzieren.

Bei starken Schmerzen können vorübergehend leichtere Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen eigenommen werden.

Auch Präparate mit Weidenrindenextrakt können helfen.

Einnahme von Dragees mit Glucosaminsulfat (Schmerzlinderung bzw. Minderung des Knorpelabbaus).

Einnahme von Vitamin E-Präparaten (Zellschutz, sog. Knorpelschutz).

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, welche Maßnahmen helfen können, weiteren Schüben oder einer Verschlechterung entgegenzuwirken, z.B. Physiotherapie oder Hyaluronsäureinjektionen.

Wann Sie zum Arzt müssen!

Bei Verdacht auf eine arthrotische Erkrankung müssen Sie einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn Sie über 35 Jahre alt sind und wenn Sie erblich vorbelastet sind.

Was Ihr Arzt tun kann!

Arthrose ist leider noch nicht heilbar. Es muss versucht werden, die Schmerzen und die begleitenden entzündlichen Veränderungen zu reduzieren. Dazu werden verordnet:

Antirheumatische Medikamente (z.B. Diclofenac, Coxibe) gegen Schmerzen und Entzündung.

Schmerzstillende Medikamente (z.B. Ibuprofen), stark wirksame Schmerzmittel (Opiate).

Cortison-Injektionen in das betroffene Gelenk.

Injektionen von Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk.

Außerdem müssen weitere Funktionseinschränkung und weitere Verschlechterung verhindert werden. Dazu kommen zum Einsatz:

Injektionen von Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk.

Injektionen von Kollagen in das betroffene Gelenk.

Zusätzlich zu allen oben genannten Maßnahmen werden Krankengymnastik bzw. physiotherapeutische Maßnahmen eingesetzt. Eine Operation bzw. ein künstliches Gelenk kommt nur bei Befall einzelner Gelenke und nur als letzte Möglichkeit in Frage.

Vorbeugung.

Übergewicht reduzieren.

Ausreichend und regelmäßige Bewegung.

Einseitige Belastung vermeiden. Wiederholte und starke mechanische Belastung vermeiden.

Es gibt Hinweise, dass eine gesunde Ernährung das Risiko mindert, an einer Arthrose zu erkranken.